Mit einer Küche inklusive vieler nützlicher Küchenutensilien und Büromöbeln unterstützt die Schaffrath Stiftung für Soziales True Colours, das queere Jugendzentrum Mönchengladbach. Nach dem Umzug an die Stepgesstraße können die Sozialarbeiter Jugendliche, junge Erwachsene und wenn gewünscht ihre Angehörigen noch besser bei Themen wie Outing und Mobbing beraten. Der Bedarf ist groß.

„Du bist ok, so wie Du bist.“ Der Satz von Sozialarbeiterin Sarah John mag für viele junge Menschen wie eine Selbstverständlichkeit klingen. Doch für queere junge Menschen kann er eine ganz neue Welt offenbaren. Erst recht, wenn er in einem Umfeld ausgesprochen wird, in dem dies völlig unstrittig ist – weil ihn jeder akzeptiert. „Wir bieten Safer Spaces, in denen Offenheit, Akzeptanz und Unterstützung an erster Stelle stehen. Hier kann jeder sein, wer er ist und lieben, wen er will“, sagt die Sozialarbeiterin. Zwar wachsen inzwischen mehr junge Queere in einem Umfeld auf, das sie nicht in Frage stellt. Doch das gilt nicht für jeden. „Noch immer erleben viele Mobbing, in ihren Familien oder in der Schule. Und manche Gruppen wie beispielsweise queere Jugendliche mit Migrationshintergrund stoßen in ihrem Umfeld auf Ablehnung“, sagt Sarah John.

Das queere Jugendzentrum steht ihnen offen. Für konkrete Beratung und Hilfe. Aber auch bei den Offenen Treffs zum entspannten Zusammensein im geschützten Raum ohne jeden Anspruch. Seit True Colours über eine Küche samt Töpfen und Pfannen verfügt, gibt es auch regelmäßig Gutes und Leckeres zu essen. „Es brutzelt eigentlich immer jemand hier. Unsere Besucher werden immer mutiger und ambitionierter beim Kochen“, erzählt die Sozialarbeiterin. Möglich gemacht hat dies auch eine Spende der Schaffrath Stiftung für Soziales. „Solche Angebote können wir genau wie unsere Ferienfreizeiten nicht aus unseren regulären Mitteln bestreiten. Da sind wir auf Spenden angewiesen“, sagt Geschäftsführer Heinz Herbert Paulus. Zumal die Besucher selbst zumeist über wenig Mittel verfügen. Die meisten regelmäßigen Gäste sind zwischen 14 und 20 Jahre alt. Offen steht das queere Jugendzentrum allen bis 27 Jahre. Auch Beratungsarbeit in Schulen gehört zum Spektrum der Arbeit der Sozialarbeiter. „Da ist der Bedarf groß. Abgesehen von Unsicherheiten bei Einzelfällen geht es um solche Fragen wie die Verwendung der richtigen Pronomen. Da helfen wir gerne“, sagt Sarah John.

Frederic Schaffrath erklärte bei seinem Besuch in der Einrichtung, warum die Schaffrath Stiftung für Soziales die Einrichtung gerne unterstützt: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Menschen unkompliziert und unbürokratisch zu helfen, die an anderer Stelle nicht ausreichend Unterstützung finden. Hier wird genau eine solche wertvolle Arbeit geleistet.“

Foto: v.l.n.r. Michelle Pruszak, Rayne John, Frederic Schaffrath, Heinz Herbert Paulus (Geschäftsführer True Colours)
Fotocredit: Ralf Jüngermann