Dank einer Spende der Schaffrath-Stiftung starten 27 Pflegekräfte aus Indien gut ausgestattet in ihrer neuen Heimat Mönchengladbach in ihre Ausbildung. Von dem Geld hat die Sozial-Holding Küchen für die Appartements der neuen Mitarbeiter angeschafft. Diese haben alle Abitur, gute Deutschkenntnisse und sind in Videocalls auf ihre neue Heimat vorbereitet worden.
Eines war Susanne Wallrafen, Bereichsleiterin der Bildungs-GmbH, bei der Vorbereitung der neuen Auszubildenden per Videocall besonders wichtig. „Ich habe mich in meiner Winterjacke vor die Kamera gestellt und immer wieder gesagt: Hier ist es kalt. Bitte bringt eine dicke Jacke mit.“ Am 1. April haben 27 junge Inder ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen. Der Kontakt kam über die Kliniken Maria Hilf, einen Pfarrer in Frankfurt und das Goethe-Institut zustande. Schon jetzt arbeiten Menschen aus 43 Nationen bei der Sozial-Holding.
Die Auswahlgespräche haben die Verantwortlichen der Sozial-Holding vor Ort in Kerala in zwei Sprachschulen durchgeführt. Dafür ist eine Mitarbeiterin für drei Tage nach Indien geflogen. „Wir haben ihnen erklärt, wie Altenpflege funktioniert und wofür die Sozial-Holding steht“, sagt die Bereichsleiterin. Die jungen Inder bringen gute Sprachkenntnisse mit – die dank eines eigens engagierten Sprachlehrers noch vertieft werden sollen – und haben eine hohe Affinität zu Europa im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen. „Sie kommen aus einer Region mit hohem Anteil an Katholiken. Das sind nette, sehr höfliche und freundliche junge Menschen“, sagt Susanne Wallrafen. Sie betont, dass die Sozial-Holding nicht etwa Pflegekräfte einkaufe, sondern jungen Menschen eine 3-jährige Ausbildung ermögliche. „In der Pflege ist Empathie besonders wichtig – und die bringen unsere neuen Auszubildenden eindeutig mit“, so die Bereichsleiterin.
Den Einstieg versucht die Sozial-Holding den neuen Mitarbeitern so einladend wie möglich zu gestalten. Zur Begrüßung gab es eine Stadt-Rallye. Die Mitarbeiter der Sozial-Holding üben mit den Indern ihre Wege zur Schule und zu den Altenheimen mit dem Bus und zeigen ihnen auch, wo sie einkaufen und ihre Freizeit verbringen können. 1600 Euro brutto verdienen die jungen Inder in ihrem ersten Ausbildungsjahr. Dazu gibt es ein Deutschland-Ticket. Für ihre Appartements in Rheydt zahlen sie 380 Euro warm. Diese sind komplett möbliert und haben sogar kleine Küchen, die die Schaffrath-Stiftung beigesteuert hat.
Frederic Schaffrath lobte bei der Übergabe der Küchen den innovativen Ansatz der Sozialholding: „Wir alle wissen, wie wichtig und schwer es in Zeiten des Fachkräftemangels ist, gute Mitarbeiter zu finden. Den Weg, den die Sozial-Holding hier geht, finde ich bemerkenswert. Das unterstützen wir als Stiftung aus voller Überzeugung.“
Foto: Marcus Rick