Die Betreuerinnen kochen und backen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, wenn diese aus der Schule kommen.
Wenn Tuana (11) ins Jugendzentrum K³-Erlöserkirche kommt, ist ihre erste Frage: „Was gibt’s denn heute zu essen?“ Ihre Lieblingsantwort ist „Spaghetti mit Tomatensauce“. In dem Jugendzentrum wird frisch gekocht, seit Schaffrath eine Küche im Wert von über 9000 Euro Euro gespendet hat. Sarah Sicking und Alex Cichy betreuen die rund 15 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren, wenn diese mittags aus der Schule kommen. Deren Eltern arbeiten beide oder sind alleinerziehend. Grundsätzlich steht das Angebot allen zwischen 6 und 27 Jahren offen.
Das Jugendzentrum ist nach der Schule ihr Anlaufpunkt. Inzwischen wissen sie, dass jeden Dienstag im K³-Erlöserkirche frisch gekocht wird. Wenn es nach den Kindern geht, darf der neue Herd auch noch öfter genutzt werden. „Wir kochen an ein bis zwei weiteren Tagen in der Woche spontan, wenn die Kinder Hunger haben“, sagt Sarah Sicking. Allerdings unter einer Bedingung: Die Kinder helfen mit. Gemüse schneiden und den Tisch decken gehört zu ihren Aufgaben. Wenn zusammen gegessen wird, darf niemand etwas am Handy machen.
Gekocht wird mit viel frischem Gemüse. Als Klassiker in der Küche des Jugendzentrums haben sich Nudeln mit Gemüse-Tomatensoße, selbstgemachte Pizza, Ofengemüse, Kohlrabi-Pommes und eine asiatische Reispfanne herausgestellt. Die asiatische Küche steht bei den Kindern sowieso hoch im Kurs, wahrscheinlich weil das gerade ein Trend auf Social Media ist. Obst- und Gemüseboxen bekommt das Jugendzentrum von der Kindertafel. Vor Weihnachten haben im K³-Erlöserkirche alle gemeinsam Plätzchen gebacken.
Die Küche hat einen Backofen, Herd und eine Spülmaschine, viele Schränke und Schubladen zum Verstauen. Den Fußboden und die Elektroinstallationen haben die Mitarbeiter in Eigenleistung beigesteuert. Frederic Schaffrath überzeugte sich selbst davon, wie die von der Stiftung gespendete Küche verwendet wird und war begeistert: „Genau solche Projekte unterstützen wir besonders gern. Unsere Spende kommt unmittelbar Menschen zugute. Zusammen Essen zuzubereiten und zu kochen hat einen Effekt weit über die Nahrungsaufnahme hinaus. Es ist eine Freude zu sehen, wie sehr die Kinder das genießen.“ Da lässt sich selbst das leidige Tischabräumen verschmerzen. Tuana sagt: „Spaß macht das Abräumen nicht so. Es ist ganz schön anstrengend. Aber es gehört halt dazu.“
Foto: Andreas Drabben