Große Bildschirme statt einer Tafel in den Klassenräumen und IPads für die Grundschüler – die Vitusschule hat in kurzer Zeit die Voraussetzungen für digitales Lernen geschaffen. Das bereichert den Unterricht für alle Jahrgänge, und zwar ganz unabhängig von Corona. Die Schaffrath Stiftung hat mit ihrer Spende über 5000 Euro die Anschaffung weiterer Geräte ermöglicht.

MÖNCHENGLADBACH Einen Medienbeauftragten, der Konzepte für digitales Lernen erarbeitete und umsetzte, hatte die Vitusschule schon vor Corona. Und die Frage, wie man Räume und Schüler sinnvollerweise mit Geräten ausstatten kann, beschäftigte das Lehrerteam um Schulleiterin Xenia Schöpke auch schon damals. Dann kam Corona. Und Medienbeauftragter Michael Zein bekam rasch Verstärkung: Eine fünfköpfige Mediengruppe fand sich zusammen und leistete binnen kurzer Zeit Beachtliches. Denn wer Grundschülern mit digitaler Hilfe Inhalte vermitteln will, braucht nicht nur Geld für Geräte, sondern auch das Know-How mit diesen umzugehen und neue pädagogische Konzepte für einen modernen Unterricht zu erarbeiten. „Einen Teil des nötigen Wissens hat unser Medienteam den anderen Lehrern selbst vermittelt. Darüber hinaus haben wir bei professionellen Anbietern Fortbildungen gemacht“, berichtet die Schulleiterin. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell.

Foto Auf dem Gruppenfoto ist hinten in der Mitte Frederic Schaffrath zu sehen, links von ihm Schulleiterin Xenia Schöpke. Die anderen sind Lehrer, Vertreter des Elternvereins und natürlich Schüler.

Auf dem Gruppenfoto ist hinten in der Mitte Frederic Schaffrath zu sehen, links von ihm Schulleiterin Xenia Schöpke. Die anderen sind Lehrer, Vertreter des Elternvereins und natürlich Schüler.

Letztlich war Corona der Katalysator für etwas, was wir ohnehin umsetzen wollten“, sagt Michael Zein, Medienbeauftragter der Schule. Denn in den Lockdowns stellte sich rasch die Frage, wie man weiter Schülern Inhalte vermitteln kann, wenn gemeinsamer Unterricht in einem Raum wegen der Pandemie nicht möglich ist. Wegen des Digitalpakts und nicht zuletzt dank der Spenden, die der Förderverein um die Vorsitzende Barbara Thelen und Schatzmeisterin Anne Himmelreich sammelten, war es rasch möglich, Videounterricht zu erteilen. Längst hat sich der Einsatz der digitalen Technik auch im Präsenzunterricht bewährt. „Die Klassenpläne und Material für die Schüler stellen wir digital bereit. Schon für den Matheunterricht der 2. Klasse gibt es tolle Unterrichtsmaterialien, die den Kindern zum Beispiel Gruppenarbeit erleichtern und mir als Lehrerin zusätzliche Möglichkeiten an die Hand geben“, sagt Andrea Struye. Elsa und Alea aus der 4. Klasse halten ihr Referat über Rothirsche jetzt vom iPad aus und zeigen ihren Mitschülern das Ergebnis ihrer Recherche auf dem großen Bildschirm. Die digitalen Medien bereichern den Unterricht, ersetzen aber andere Lernmethoden nicht, betont Schulleiterin Schöpke: „Das ist kein Entweder- Oder sondern ein Sowohl-als auch.“ Das zeigte sich besonders gut bei dem Medientag, an dem zum Beispiel die Viertklässler von Michael Zein mit ihren Playmobil-Figuren kleine Stop-Motion-Filme drehen konnten. „Für uns Eltern ist es toll, mit welchem Engagement und Pioniergeist die Lehrer mit diesem Thema umgehen“, sagt Barbara Thelen, Vorsitzende des Fördervereins. „Wichtig ist, dass das ganze Kollegium hinter der Digitalstrategie steht“, so Isabelle Pommer, stellvertretende Schulleiterin. Bei der Spendenübergabe staunte Frederic Schaffrath von der Schaffrath Stiftung, wie sich die Schule verändert hat, die er noch aus ganz anderer Perspektive kennt – es war seine Grundschule. „Wir freuen uns über die wertvolle Arbeit, die hier geleistet wird und unterstützen dieses besondere Engagement mit unserer Spende gerne, so wie wir es auch schon an anderen Schulen getan haben“, so Frederic Schaffrath.

 

 

Fotos: Detlef Ilgner