Die Schaffrath Stiftung für Soziales sorgt mit ihrer Spende dafür, dass die Frauenberatungsstelle Mönchengladbach in ihren neuen Räumen an der Kaldenkirchener Straße 4 weiter Frauen und Mädchen beraten und in wichtigen Lebensphasen begleiten kann.

MÖNCHENGLADBACH Für Frauen, die physische und psychische Gewalt erleben, in Trennungen stecken, beruflich oder in Erziehungsfragen überfordert sind, ist die Frauenberatungsstelle ein wichtiger Anker in großer Not. Bei den Psychologinnen, Pädagoginnen und Sozialpädagoginnen finden sie konkrete Hilfe in für die existenziellen Phasen. Wie bin ich finanziell abgesichert, wenn ich mich trenne? Welche Rechte habe ich? Welche Unterstützung steht mir zu? Um solche Fragen geht es zum Beispiel in den mehr als 1.000 Gesprächen, die das Team der Frauenberatungsstelle pro Jahr mit Frauen ab 16 Jahren führt.

Dafür hat die Einrichtung nun einen noch besseren Rahmen. Das liegt zum einen am neuen Büro an der Kaldenkirchener Straße. „Wir haben hier mehr Platz, was uns sowohl für unsere Gruppenangebote als auch für die Einzelgespräche sehr hilft“, sagt Silvia Henke.

Foto 4.000 Euro für die Frauenberatungsstelle

Auf dem Foto sind zu sehen (vlnr): Silvia Henke, Susanne Büdenhölzer-Boms, Frédéric Schaffrath, Renate Schaffrath, Tatjana Knoop

Zudem kann die Frauenberatungsstelle dank der Spende der Schaffrath Stiftung für Soziales in die Ausstattung und das Beratungsangebot investieren. Nach dem Umzug vor wenigen Wochen gibt es noch einiges anzuschaffen. Renate Schaffrath, Vorsitzende der Stiftung, überbrachte die Spende von 4.000 Euro gemeinsam mit ihrem Sohn Frédéric, ließ sich bei der Gelegenheit die neuen Räume zeigen und vom Team über die aktuelle Situation der Beratungsstelle informieren. „Ich weiß, wie sehr gerade Frauen während der Pandemie belastet waren. Darum ist es uns ein Anliegen, Ihre wichtige Arbeit für Frauen und Mädchen in Not zu unterstützen“, sagte die Vorsitzende der Stiftung.

Noch gibt es keine belastbaren Zahlen für Mönchengladbach, ob Gewalt gegen Frauen während der Pandemie zugenommen hat. „Gerade im Lockdown ließ sich Gewalt hinter verschlossenen Türen noch mehr verbergen. Was wir aber schon jetzt sagen können, dass die Corona- Zeit mit ihren besonderen Herausforderungen besonders viele Alleinerziehende und Mütter an ihre Grenzen gebracht hat“, sagt Susanne Büdenhölzer-Boms. Die Beratungsstelle war auch während des Lockdwons stets erreichbar. Manche Beratungen fanden per Videokonferenz und am Telefon statt. Doch auch das persönliche Gespräch boten die Mitarbeiterinnen unter Einhaltung der Corona-Regeln durchgehend an. Allein die Gruppenarbeit, Vorträge und Veranstaltungen waren zeitweilig nicht möglich, laufen nun aber langsam wieder an.

Auch wenn die Nachfrage gleichbleibend groß und die Kapazität des Teams mit 2,5 vom Land geförderten Personalstellen begrenzt ist, eines ist den Beraterinnen wichtig: „Wir schicken keine Frau weg, die akute Not hat. Wir finden immer eine Möglichkeit, um auch kurzfristig zu helfen“, sagt Tatjana Knoop.

Foto: Detlef Ilgner