Schaffrath-Stiftung spendet 3.000 Euro

MÖNCHENGLADBACH Einen Platz für alle bietet der Tagestreff für Wohnungslose an der Erzbergerstraße. So steht es auf dem Schild am Eingang. Gemeint ist damit, dass in jeder in der Einrichtung herzlich willkommen ist, egal, welche Geschichte er mitbringt. Die meisten haben keinen festen Wohnsitz. Viele haben Suchtprobleme, sehen keinen Ausweg aus ihrer aktuellen Situation mehr, finden keinen Platz in der Gesellschaft. Den haben sie im Bruno-Lelieveld-Haus. Das steht ihnen jeden montags bis freitags von 7.30 bis 15.30 Uhr und sonntags von 9 bis 14 Uhr offen. Dort gibt es etwas zu essen und zu trinken, eine Dusche und Hygieneprodukte, Toiletten, Kleidung – vor allem aber die Garantie willkommen zu sein.
Für 40 Wohnungslose war die Einrichtung, die der Verein Wohlfahrt unterhält, ursprünglich konzipiert. Heute kommen an manchen Tagen über 100. „Wir werden im Moment von unserem eigenen Erfolg erschlagen“, sagt Martin Dalz, Geschäftsführer des Vereins.
Denn so sehr das Konzept der unmittelbaren Hilfe auch trägt, der Platz an der Erzbergerstraße ist begrenzt. „Wir platzen seit längerem aus allen Nähten“, sagt Holger Knübben, der Leiter des Bruno-Lelieveld-Hauses.
Darum haben die Sozialarbeiter gerade mal wieder den raren Platz neu sortiert. Betten, in denen sich Kranke tagsüber ausruhen konnten, gibt es nun im Tagestreff nicht mehr. Dafür wird es bald 20 neue Spinde geben. Die haben sich die Wohnungslosen gewünscht, um ihr Hab und Gut sicher verwahrt zu wissen.
„Das sind Wertgegenstände. Es geht aber auch um Dinge wie Fotos, die vielleicht keinen großen materiellen Wert haben, aber für die Wohnungslosen von ganz großer Bedeutung sind“, erläutert Dalz. Bisher gab es für diesen Zweck 10 kleine Schränke. Die waren allerdings nicht nur klein, sondern sind aufgrund ihres Alters auch kaum noch nutzbar. „Der Bedarf nach einem eigenen abschließbaren Fach ist deutlich höher“, sagt Holger Knübben. Darum werden nun 20 Spinde – wie man sie zum Beispiel aus Schwimmbädern – kennt angeschafft. Die haben einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die neuen Schränke haben erheblich mehr Fassungsvolumen. Möglich wird die Anschaffung durch eine Spende der Schaffrath Stiftung für Soziales. Karien Krupp, Mitglied des Beirats, erklärt dazu: „Wir kennen den Verein Wohlfahrt und seine Arbeit seit vielen Jahren und wissen, wie wichtig und wertvoll sie ist. Darum unterstützen wir dieses konkrete und sinnvolle Projekt aus voller Überzeugung und hoffen, dass wir damit auch dazu beitragen können, dass mehr Menschen auf die Not der Wohnungslosen in Mönchengladbach schauen.“
Jeder kann konkret und unkompliziert helfen. Denn zu der Einrichtung gehört auch eine Kleiderkammer mit dem Nötigsten für die Wohnungslosen. Das Bruno-Lelieveld-Haus ist ständig auf der Suche nach gut erhaltener Kleidung, vor allem Männerkleidung. Denn rund 90 Prozent der Besucher sind Männer. Besonders hilfreich sind Hosen, Hemden, Schuhe, T-Shirts und Jacken. „Anzüge helfen wenig, denn die tragen Wohnungslose in aller Regel nicht. Wir freuen uns auch über Spenden neuer Unterwäsche und Strümpfe. Die werden besonders viel gebraucht“, sagt Dalz. Die Spenden können abgegeben werden: montags bis freitags von 7.30 bis 15.30 Uhr und sonntags von 9 bis 14 Uhr im Bruno-Lelieveld-Haus, Erzbergerstraße 8.

Bildunterschrift: Holger Knübben, Leiter des Bruno-Lelieveld-Hauses, Karin Krupp und Martin Dalz, Geschäftsführer des Vereins Wohlfahrt (v.l.n.r.)