Schaffrath-Stiftung spendet 14.500 Euro

MÖNCHENGLADBACH Es ist eine der schwierigsten Untersuchungen im Magen-Darm-Trakt. Wenn kleine Steine die Gallenblase oder die Gallenwege verstopfen, ist höchste Eile geboten. Denn der Patient hat nicht nur kolikartige Schmerzen zu verkraften. Im schlimmsten Fall kann es in dem engen Raum zwischen Galle, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse auch zu lebensbedrohlichen Entzündungen kommen. Es ist für die Ärzte allerdings anspruchsvoll, sich ein Bild von der Situation zu verschaffen. Das geht am besten mit einem biegsamen, schlauch-artigen Endoskop, das der Patient in kurzer Narkose eingeführt bekommt und das mit Kamera, Lupe und Licht ausgestattet ist. Dies zu manövrieren erfordert von den Ärzten Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
„Die Gallenwege sind ungefähr so dick wie ein Strohhalm. Vom Zwölffingerdarm aus, rund 10 Zentimeter jenseits des Magenausganges, kann man mit Hilfe des speziellen Endoskops den Ausführungsgang dieser Gallenwege mit dem Seitblickoptik-Gerät, also um die Ecke sehend, kanülieren und darstellen“, erläutert PD Dr. Johannes Grossmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Bethesda. Das geht nun dank des neuen Videoduo-Endoskops deutlich leichter. Es liefert nicht nur bessere Bilder als herkömmliche Geräte, sondern lässt sich auch leichter steuern.

Das ist nicht nur für die Diagnose wichtig. Mit dem Endoskop können die Ärzte in vielen Fällen das identifizierte Problem auch gleich lösen. Sie fangen dann die Gallensteine mit Hilfe von kleinen Ballons und Körbchen ein und entfernen sie aus den Gängen. Dazu ist manchmal ein kleiner Schnitt nötig, der für eine kurzfristige Erweiterung sorgt. Gibt es den Verdacht auf einen Tumor kann der Arzt mit dem Endoskop Gewebeproben entnehmen und den erneuten Abfluss der Galle durch Einlage eines Stents sichern.
Rund 250 Untersuchungen der Gallenwege gibt es im Bethesda jedes Jahr. Endoskope haben an der Spitze auf engstem Raum ein komplexes System aus Hebeln und Kanälen. Um sie nach jeder Untersuchung von allen Keimen zu befreien, ist bei herkömmlichen Geräten eine aufwändige und zeitintensive Reinigung nötig. Das neue Gerät hat an dieser Stelle nun eine sterile Einwegkappe. Das verkürzt und vereinfacht den Reinigungsprozess deutlich.
„Von dieser Anschaffung profitieren unsere Patienten erheblich, zumal parallel auch die Röntgenanlage erneuert wird. Das ist für uns an zwei ganz zentralen Stellen ein großer Sprung nach vorn“, sagt PD Dr. Johannes Grossmann. Möglich macht diesen Sprung die Schaffrath Stiftung für Soziales mit ihrer Spende über 14.500 Euro. „Die optimale medizinische Versorgung für die Menschen unserer Region ist uns ein wichtiges Anliegen. Es freut uns, an dieser Stelle, ein Stück dazu beitragen können“, sagt Stiftungsgründerin Renate Schaffrath.

 

Bildunterschrift: Chefarzt PD Dr. Andreas Tittel, Schwester Bärbel Dülpers, Fachbereichsleiterin Endoskopie, Renate Schaffrath und Chefarzt PD Dr. Johannes Großmann bei der Übergabe der Spende im Bethesda-Krankenhaus.