In der ersten Ferienwoche starten 24 Schülerinnen aus Mönchengladbacher Förderschulen erstmals in ein Jugendcamp. Die Schaffrath Stiftung unterstützt das Projekt mit einer Spende von 2.000 Euro.
Die kommunale Schulsozialarbeit hat unter dem Motto „Ich bin stark“ erstmals 24 Schülerinnen aus vier Mönchengladbacher Förderschulen zu einem Mädchencamp eingeladen. In den Jugendferiendörfern von Hinsbeck erwartet die 10- bis 14-Jährigen in der ersten Sommerferienwoche ein buntes Programm aus Spiel, Sport und Spaß. In entspannter Atmosphäre soll speziell das Vertrauen der Teilnehmerinnen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt werden – auch zur Gewaltvorbeugung.
„Einfach einmal die Seele baumeln lassen und nebenbei spielerisch die eigenen Stärken entdecken, die man vielleicht gar nicht bei sich vermutet hätte“, beschreibt Stadtoberverwaltungsrat Harald Weuthen das, was die Mädchen in Kürze erwartet. Der stellvertretende Fachbereichsleiter Schule und Sport weiter: „Was im Schul- und Familienalltag den Teilnehmerinnen eher schwer fällt, soll ihnen jetzt das Projekt unter Anleitung geschulter Kräfte erleichtern: Selbstvertrauen zu tanken und eigene Kompetenzen zu entwickeln. Dank der großzügigen Spende der Schaffrath Stiftung von 2000 Euro wird dies nun mit gemeinsamer Kraft möglich“, so Weuthen anlässlich der offiziellen Spendenübergabe durch Stiftungsvorstand Renate Schaffrath und Kuratoriumsmitglied Monika Bartsch.
„Mut und Kraft, um sich gegen einen Übergriff zu wehren und einen Täter anzuzeigen, kommen nicht von allein“, sagt Henning Wimmers. Der Projektleiter kommunale Schulsozialarbeit weiß aus Erfahrung, dass dazu eine starke Persönlichkeit gehört. „Ein Teufelskreis, denn die Mädchen kommen oft aus einem Umfeld, in dem die Förderung des Selbstbewusstseins nicht an erster Stelle steht. Sie neigen zu einem geringen Selbstwert, zu Unsicherheit und daraus resultierenden Ängsten. Hier setzen wir in einer neuen Umgebung – fernab vom Alltag zu Hause – an.“
Christina Richter von der Förderschule Hardt und Alessa Kiausch von der Anne-Frank-Förderschule sind zwei von vier kommunalen Schulsozialarbeiterinnen, die die Schülerinnen in den Schulen und im Mädchencamp betreuen. Zum Team gehören außerdem Manuela Horstmann von der Förderschule Rheydt und Anne Münch von der Förderschule Dahlener Straße. „Wir sind schon gespannt darauf, was uns im Camp erwartet. Die Mädchen sind jedenfalls schon richtig begeistert“, sagt Richter, die Simone (13 Jahre) und Alexandra (14) zum Pressegespräch mitgebracht hat. Neben Spiel, Sport und Spaß sollen dort aber auch Alltagsprobleme angesprochen werden.
Gemeinsam haben die Schulsozialarbeiterinnen ein Programm ausgearbeitet, das Alessa Kiausch vorstellt: „In sechs Modulen trainieren wir spielerisch soziales Verhalten in Problemsituationen. Das beginnt bei der Akzeptanz des eigenen Körpers sowie beim Zulassen von Gefühlen und setzt sich fort beim Unterscheiden von guten und schlechten Berührungen und Geheimnissen. In Rollenspielen wird das Nein sagen geübt und gelernt, wie und von wem man Hilfe in der Not bekommt.“ Ein gesundes Selbstvertrauen sei die beste Vorbeugung vor Gewalt. Kiausch hat die 12-jährige Mel dabei, die die Ferienwoche schon herbeisehnt.