Dank einer Spende der Schaffrath Stiftung von 10.000 Euro kann die AIDS-Hilfe Düsseldorf ihre finanzielle Unterstützung von HIV- und Aids- betroffenen Familien in hohem Umfang fortsetzen.
Das Leben von HIV-Infizierten und Aids-Kranken ist teuer, zumal es oft von Arbeitslosigkeit der Betroffenen begleitet wird. Für den Fall, dass die Unterstützung durch gesetzliche Kostenträger endet und andere Fördermöglichkeiten ausgeschöpft sind, bietet die AIDS-Hilfe Düsseldorf aus einem Hilfsfonds unbürokratische Unterstützung an.
„Dieser Fonds ist für viele Bedürftige eine große Hoffnung. Ich bin der Schaffrath Stiftung ausgesprochen dankbar für die großzügige Spende von 10.000 Euro“, sagte Peter von der Forst anlässlich der offiziellen Scheckübergabe durch die Kuratoriumsmitglieder Professor Klaus Germann und Heinz-Richard Heinemann gestern im Loft-Café der AIDS-Hilfe. Das bedeute, so der Geschäftsführer, dass der Hilfsfonds für zwei Jahre beibehalten werden kann. Jährlich werden etwa 13.000 Euro ausgeschüttet.
Im letzten Jahr wurde der Fonds 190 Mal in Anspruch genommen, unter anderem von rund 60 Familien, in denen ein oder mehrere Mitglieder HIV-positiv sind. Die ergänzende Finanzierung aus dem Fonds erfolgt auf Antrag nach Genehmigung bei kostspieligen Gesundheitsanliegen wie Medikamenten, Zahnersatz, Hörgeräten oder Brillen. „Es ist eine oft bedrückende Stimmung bei den betroffenen Eltern und ihren Kindern“, berichtet Kerstin Kollenberg. Sie ist als Sozialarbeiterin tätig und auch für den Hilfsfonds verantwortlich. Selbst kleine finanzielle Hilfen seien schon sehr wertvoll. Wichtig sei vor allem die begleitende Beratung der Betroffenen bis hin zu Alltags- und Haushaltsfragen.
„Die HIV- und Aids-Kranken finden bei uns geschulte Ansprechpartner“, sagt Harald Schüll. Das Vorstandsmitglied der AIDS-Hilfe lebt seit 30 Jahren mit der Krankheit und kennt daher alle Belastungen, die damit einhergehen. Auch wenn Aids noch immer nicht heilbar sei, so hätten sich Versorgung und Lebenserwartung dank des medizinischen Fortschritts seit Beginn seiner Erkrankung doch erheblich verbessert. Was nichts daran ändere, dass viele Infizierte als chronisch Kranke in der permanenten Angst leben, irgendwann die Kraft nicht mehr für Alltagsgänge wie in den nächsten preisgünstigen Supermarkt aufzubringen. Auch würden sie in der Gesellschaft nicht immer rücksichtsvoll behandelt. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen AIDS-Hilfe seien Diskriminierung und Mobbing an der beruflichen Tagesordnung und gingen einher mit Job-Verlusten.
Der Verein finanziert sich aus der öffentlichen Förderung von Stadt und Land sowie in erheblichem Maße durch Spenden. Davon werden 19 hauptamtliche Mitarbeiter finanziert. Ein Großteil davon sind Sozialpädagogen, Psychologen und Sozialarbeiter, die von etwa 280 ehrenamtlichen Kräften unterstützt werden. Die Hauptaufgaben umfassen die vertrauliche Beratung rund um HIV und Aids, die persönlich, telefonisch und online erfolgt. Die Leistungen reichen über die Prävention bis zur Sterbebegleitung. Wichtige Begegnungsstätte und Treffpunkt für verschiedene Gruppen jeden Alters ist das Loft-Café an der Johannes-Weyer-Straße. Hier finden Veranstaltungen statt und offene Treffs wie Frühstücke oder ein Brunch für Familien.