Die Schaffrath Stiftung unterstützt den Verein und das gleichnamige Restaurant „grenzenlos“ mit einer Spende von 10.000 Euro.
„Arm macht einsam“, bringt es Jörg Thomas auf den Punkt. Der Geschäftsführer des Vereins und Restaurants „grenzenlos“ weiß aus täglicher Erfahrung, wie wichtig ein solcher Treffpunkt für bedürftige Menschen verschiedener Altersgruppen, Kulturen und Nationalitäten ist, weil sie sich oft schwer tun, Kontakte zu knüpfen. Schließlich leidet das Selbstvertrauen, wenn man finanziell schlecht gestellt und auf staatliche Unterstützung angewiesen ist.
Vereinsvorsitzender Walter Scheffler ist mit seinem Engagement und dem seiner Mitarbeiter nicht allein. „Hinter uns steht unser Beirat, an dessen prominenter Besetzung schon abzulesen ist, dass sich Politik und Wirtschaft der Stadt für unser Anliegen einsetzen. Vorsitzender des Beirats und dessen Mitgründer ist Regierungspräsident a.D. Jürgen Büssow. Wir sind dankbar, dass uns die Schaffrath Stiftung für Soziales mit einer Spende unterstützt – und das schon zum wiederholten Mal innerhalb von drei Jahren“, bedankt sich Scheffler bei der Scheckübergabe durch Stiftungsvorstand Renate Schaffrath. „Mit den 10.000 Euro können wir etwa ein Viertel Jahr lang Miete, Essen und Personal bezuschussen.“ Büssow gab bekannt, dass Renate Schaffrath bei der nächsten Beiratssitzung als neues Mitglied aufgenommen werden soll: „Wir freuen uns schon darauf. Wir brauchen solche Menschen mit großem Herzen und sozialem Engagement.“
Restaurant-Geschäftsführer Jörg Thomas kümmert sich mit einem Angestellten und drei Hilfskräften darum, dass die Besucher Frühstück oder Mittagsessen bekommen. Die Finanzierung erfolgt zu etwa je einem Drittel aus den Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, einem Zuschuss der Stadt und aus dem Gewinn, den das Restaurant abwirft. „Wer unter 800 Euro monatlich verdient, ist berechtigt, den subventionierten Preis in Anspruch zu nehmen, erhält den grenzenlos-Pass und zahlt nur die Hälfte“, erläutert Jörg Thomas. Das sind 1,50 Euro für das kleine Frühstück, 2,20 für das große und 2,50 für das dreigängige Mittagsmenü. „Alle anderen Gäste zahlen den normalen Preis und tragen damit zur Finanzierung bei“, so der Geschäftsführer.
„Das Essen bietet vor allem den Anlass für vielfältige soziale Kontakte“, so Thomas. Außerdem gebe es auf Wunsch auch eine sozialpädagogische Begleitung in Form von Beratung, zum Beispiel beim Antrag auf Arbeitslosenhilfe oder bei Bewerbungen. Dabei helfen derzeit acht Studenten innerhalb eines Projekts. Gerade diese Begegnung mit jungen Menschen wirke sich belebend und erfrischend auf die gesamte Atmosphäre aus und fördert den Umgang der Besucher untereinander. Jeder Gast werde als solcher behandelt und eine Ausgrenzung vermieden – unabhängig von Herkunft und sozialem Status.
Die Initiative, die seit 1995 besteht, wird gut angenommen. Die Nachfrage ist seit zwei Jahren weiter gestiegen, berichtet Thomas. „Inzwischen besuchen uns durchschnittlich 70 bis 80 Gäste pro Tag und das bei nur 40 Plätzen.“ Das Restaurant ist geöffnet von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 14.30 Uhr. Frühstück gibt es zwischen 8.00 und 10.30 Uhr, Mittagessen von 11.30 bis 14.00 Uhr.
„grenzenlos“ ist aber auch Treffpunkt bei Veranstaltungen. So findet am Samstag (1. Dezember) unter dem Motto „Küchen der Welt“ ein indisch-thailändischer Abend statt, an dem ausländische Gruppen ihre Kultur präsentieren und landestypische Speisen gereicht werden. Am 9. Dezember steht das Sonntagskochen durch das Team um Ute Schreiber an.