Die Schaffrath Stiftung unterstützt mit einer Spende von 10.000 Euro das neue Angebot „Familienpatenschaften“ des Sozialdienstes katholischer Frauen – eine praktische Alltagshilfe für Familien mit kleinen Kindern durch ehrenamtlich engagierte Paten.   

Das Baby ist da, die Freude groß, doch kurz darauf geht nichts mehr. Die junge Familie fühlt sich gestresst und überfordert. Das gilt erst recht, wenn schon andere Kinder da sind oder die Mutter alleinerziehend ist. Wenn es an Entlastung durch die eigene Familie, Freunde oder Nachbarn fehlt, sind Haushalt, Einkauf, Behördengänge und Arztbesuche im Schlepptau von Kindern nur schwer zu bewältigen. Mitunter kommen weitere Alltagsprobleme wie Sprachförderung, Krankheit oder Trennungserlebnisse für die Kinder hinzu, die nur mit fremder Hilfe zu lösen sind. „Bislang gab es keine organisierte Unterstützung solcher Familien in Mönchengladbach, aber der städtische Fachbereich Kinder, Jugend und Familie beklagt einen steigenden Bedarf“, erläutert Notburga Gripekoven die Notwendigkeit einer koordinierten ehrenamtlichen Unterstützung. Die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) hat daher in Abstimmung mit der Stadt gemeinsam mit Geschäftsführerin Birgit Kaatz das Projekt Familienpatenschaften ins Leben gerufen.

Gripekoven berichtet: „Mit Antje Rometsch ist bereits eine Ehrenamtskoordinatorin vorhanden, die als sozialpädagogische Fachkraft den fachgerechten Einsatz der ehrenamtlichen Kräfte organisiert und sich um deren Schulung kümmert. Die interne Qualifizierung durch unsere Diplompädagogin reicht allerdings nicht aus, um alle Zielvorgaben des Jugendamtes zu erfüllen, so dass wir für die nötige Schulung externe Fachkräfte beauftragen müssen.“ „Wir sind der Schaffrath Stiftung für Soziales sehr dankbar, dass sie uns dabei mit der großzügigen Spende von 10.000 Euro unterstützt“, so die SkF-Vorsitzende bei der Spendenübergabe durch Stiftungsvorstand Renate Schaffrath und die Kuratoriumsmitglieder Monika Bartsch und Antonius Bergmann.

Kaatz erläutert den aktuellen Stand des Projekts: „In kurzer Zeit haben schon zwölf ehrenamtliche Kräfte, darunter neun Frauen und drei Männer, ihre Bereitschaft bekundet, als Paten Aufgaben zu übernehmen. Um diesen die nötige Kompetenz und Sicherheit für ihr Engagement zu vermitteln, werden sie in diesem und im nächsten Jahr in je zwei Einheiten professionell geschult.“ Thematische Schwerpunkte sind Belastungsfaktoren in Familien und Hilfsangebote, die Rolle des Paten in Nähe und Distanz, Umgang mit Konflikten, andere Lebenswelten und Kindeswohlgefährdung. Hinzu kommen  regelmäßige Austauschtreffen der Patinnen und Paten. „Es ist schön, dass wir nun finanziell für zwei Jahre Planungssicherheit haben“, freut sich die Geschäftsführerin.

„Das bürgerschaftliche soziale Engagement wird angesichts leerer öffentlicher Kassen immer wichtiger“, betonen Bartsch und Bergmann. Man dürfe die ehrenamtlichen Kräfte aber nicht überfordern, sondern müsse ihnen das fachliche Rüstzeug an die Hand geben, um die anspruchsvollen Aufgaben bewältigen zu können. Die Stiftung habe sich daher entschlossen, bei diesem Projekt die Schulungen zu finanzieren.

Rometsch kommt nun die Aufgabe zu, die Ehrenamtler nach ihren Fähigkeiten und der verfügbaren Zeit optimal einzusetzen. „Das können Tipps für kostengünstige Einkäufe sein, um die Ausgaben in den Griff zu bekommen, oder ein Babysitting während des Arztbesuchs der Mutter“, nennt sie Beispiele. „Gerade junge Mütter sind noch unsicher im Umgang mit ihren Kindern und orientieren sich gerne an einem Vorbild. Wir müssen zunächst einmal selbst Erfahrung sammeln und sind schon gespannt, was uns alles erwartet“, sagt sie. Auf jeden Fall sollte es zwischenmenschlich zwischen Familie und Paten passen und allen miteinander Spaß machen.