Einen ungewöhnlichen Weg auf der Suche nach Anerkennung ihrer Fähigkeiten gehen rund 20 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Dohr mit der Präsentation auf einem Messestand. Die Schaffrath Stiftung für Soziales finanziert den Auftritt mit 1.500 Euro.  

„Wir wollen keine Hartz IV-Empfänger werden“, sagten sich Schülerinnen und Schüler der GHS Dohr. Denn bei jedem Jugendlichen, der einen Ausbildungsplatz erhält, sinkt dieses Risiko. Deshalb hat sich eine Gruppe aus 20 Schülern innerhalb einer beispielhaften Projektarbeit dazu entschlossen, hochwertige Taschen herzustellen und zu verkaufen. Von der Präzision und Kompetenz dieser Arbeit können sich die Verantwortlichen aus Handwerk und Handel auf der Frühjahrsausstellung überzeugen – Ausbildungsangebote willkommen.

„Die Schüler sind schon seit Wochen mit Eifer dabei, in der eigens gegründeten Schülerfirma Bagdohr Taschen verschiedener Größe und Farbe zu fertigen“, erläutert Projektleiterin Dorothee Evecek. Rund 500 solcher Taschen wurden produziert. Auf der Messe kommt es dann zur Bewährungsprobe: Lassen sich Käufer dafür finden und konnten die handwerklichen Fertigkeiten unter Beweis gestellt werden? Die Aktion hat nach Aussage von Konrektorin Annette Stephan gleich mehrere Vorteile: „Die Schüler lernen, wildfremde Menschen anzusprechen, aber auch, dass es gar nicht so einfach ist, andere zum Kauf zu bewegen.“ Das sei ein hervorragendes Bewerbungstraining und zudem eine Schule für das Leben, wenn man abends vom Messedienst platt und müde nach Hause komme.

„Außerdem profitiert die ganze Schule davon, weil Schüler und Lehrer uns repräsentieren“, ergänzt Schulleiter Ralf Walbeck. Diese Botschaft soll weitergetragen werden, indem sich insgesamt rund 60 Schüler der neunten Klassen und zwölf Lehrkräfte an dem Projekt beteiligen. „Deshalb sind wir der Schaffrath Stiftung dankbar, dass sie uns den Messeauftritt großzügig finanziert“, so Walbeck zu Stiftungsvorstand Renate Schaffrath und den Kuratoriumsmitgliedern Monika Bartsch und Antonius Bergmann bei der Präsentation auf dem Messestand. „Es ist nicht das erste Engagement der Stiftung für unsere Schule“, betont Walbeck und erinnert an das erfolgreiche, im letzten Jahr angestoßene Projekt der Gewaltprävention unter Leitung von Kickboxweltmeister Jonny Brand.

Mit dem erwirtschafteten Erlös aus dem Verkauf der Taschen haben die Schüler schon weitere Anschaffungen geplant. Auch investieren gehört halt zu den Firmenaufgaben.